Einhundert sieben und siebenzigstes Sonett.

Huld, die der Himmel Wen'gen gibt zu eigen;
Tugend, nicht heimisch in der Menschen Kreise;
Und unter blondem Haar Verstand der Greise;
Und Himmelsschönheit bey demüth'gem Neigen;
Ein huldreich fremd und einziges Bezeigen;
Ein Singen, so im Herzen nachtönt leise;
Der Engelgang: ein Geist, der glüher Weise
Das Härtste brechen muß und Hochmuth beugen;
Und schöne Augen, Herzen zu versteinen,
Mächtig, so Nacht als Tiefen zu erhellen,
Geister, dem Leib' entführt, andern zu geben;
Worte, die süßem, hohem Sinn sich einen,
Und lieblich unterbrochner Seufzer Schwellen;
Die Zauberer verwandelten mein Leben.

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Einhundert sieben und siebenzigstes Sonett: [Huld, die der Himmel Wen'gen gibt zu eigen;]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-6FF5-D