Zweyhundert drey und siebenzigstes Sonett.

Mein frisches Blüthenalter schied so eben
Dahin, und lauer ward des Herzens Schwüle
In mir, ich stand bereits an jenem Ziele,
Wo sinkend sich zum Ende neigt das Leben;
Schon wollte ihres Argwohns sich begeben
Gemach die theure Feindinn, im Gefühle
Der Sicherheit, schon wandelte zum Spiele
Mein herbes Weh ihr tugendliches Weben;
Nah war die Zeit, wo Amor sich verbinden
Und Keuschheit, Liebenden es wird gewähret,
Beysammen sitzend Alles sich zu künden.
Der Tod, neidend das Glück, so mir bescheeret,
Die Hoffnung selbst, ließ feindlich sich mir finden
Auf halbem Weg, gerüstet und bewehret.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Zweyhundert drey und siebenzigstes Sonett: [Mein frisches Blüthenalter schied so eben]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7028-5