Fünf und zwanzigstes Sonett.

Schon stand der Liebe Stern in Ostens Zinnen,
Der andre, gegen den in Zorn sich wandte
Juno vordem, an Nordens fernem Rande,
Ließ seine Strahlen hell und leuchtend rinnen;
Vom Lager hob sich Mütterchen zum Spinnen,
Blies barfuß, gürtellos die Gluth zum Brande;
Die Stund' erschien, so Thränen immer sandte,
Stört trennend sie der Liebe traulich Minnen;
Als meine Lust, der fast der Docht verglommen,
Zum Herzen kam, nicht auf gewohnten Wegen,
Den schlafumgossenen und thränenfeuchten.
Ach! wie so anders trat sie mir entgegen!
Und sprach: »Was hat den Glauben dir genommen?
Dir werden ferner diese Augen leuchten.«

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TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Lyrik. Canzoniere. Sonette. Fünf und zwanzigstes Sonett: [Schon stand der Liebe Stern in Ostens Zinnen]. Fünf und zwanzigstes Sonett: [Schon stand der Liebe Stern in Ostens Zinnen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-7029-3