[87] Dreyhundert und zwölftes Sonett.

Ich geh' und weine den vergangnen Tagen,
Die ich verbracht, hangend an ird'schen Dingen,
Nicht strebend auf im Flug, obwohl ich Schwingen,
Vielleicht zu schönem Beyspiel, konnte schlagen.
Du kannst mein schweres, unverdientes Plagen,
Unsichtbar-ew'ger Himmelsfürst, durchdringen;
Komm, Schutz dem irren, schwachen Geist zu bringen,
Und gnädig, was ihm fehlt, zu übertragen!
Daß, wenn im Leben Krieg und Sturm ich sahe,
Ich friedlich sterb' im Port, und, war mein Stehen
Eitel, ich schönen Hingang doch empfahe.
Den wenig Tagen, so mir noch ersehen,
Sey deine Hand und meinem Tode nahe!
Du weißt, auf dich nur will mein Hoffen stehen.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Petrarca, Francesco. Dreyhundert und zwölftes Sonett: [Ich geh' und weine den vergangnen Tagen]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-70B5-9