[112] Die Kapelle bey Sempach

An Herrn Schultheiß Glutz in Solothurn.


Jüngst wallt ein deutsches Ritterpaar
Zu Sempachs ernstem Beinerhause:
Ein kleiner Alpenschäfer war
Ihr Führer. Mit geheimem Grause
Beschauten sie des Uebermuths
Reliquien, indeß die Freude
Dem Hirten jeden Tropfen Bluts
Durchglühte. Spöttisch fragten beyde
Zuletzt: Wie, Kleiner, zöge nun
Die Macht der Deutschen euch entgegen
Was würden deine Schweitzer thun?
Sie würden sie zu diesen legen,
Erwiedert er.
So lang der Staat,
Noch Väter, wie die Glutze hat;
Und Kinder, diesem gleich; so lange
Ist mir für unsre Schweitz nicht bange.

Notizen
Entstanden 1787.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Die Kapelle bey Sempach. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-73F4-3