[133] Der Fischer und der Delphin

Ein Fischer fuhr an einen Felsen an.
Auf einmal barst sein kleiner Kahn
Und splitterte, wie sprödes Glas, in Stücken.
Er war dem bängsten Tode nah,
Als ihn ein frommer Delphin sah;
Er schwamm herbey, er lud ihn auf den Rücken
Und trug ihn glücklich an den Strand.
Schnell zog der Fischer ihn ans Land
Und sprach mit gnadenreichen Blicken;
Dein Schicksal ist in meiner Hand;
Doch zum Beweis, daß auch wir Menschen edel denken,
So will ich dir das Leben schenken.

Notes
Entstanden 1775.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Pfeffel, Gottlieb Konrad. Der Fischer und der Delphin. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-741A-7