Ein Stück Rheinfahrt

Ich habe nach dem langweiligen Rhein
Und den kitschigen Burgschutthaufen
Gar nicht gesehn, zog es vor, zu saufen –
Nein: Wir tranken einen vorzüglichen Wein.
Wir benahmen uns auf jeder Station
Am Fenster wie Gesindel,
Schimpften in ordinärem Ton
Über angebliches Kindergewindel.
Und infolgedessen
Und berechnenderweise
Haben wir während der ganzen Reise
Allein im Kupee gesessen.
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Und was ergibt dann sich?
Ach, ein Loch im Strumpf kann sich
Durch alle Größen
Bis in ein randloses Glück auflösen.
Das Glück schlägt manchen Kegelpurz.
Die Reise war zu kurz.
Der Rhein und die Burgen gähnten.
Wir wähnten
Beide Prinzen zu sein.
Unbestreitbar ausgezeichnet ist der Wein.

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TextGrid Repository (2012). Ringelnatz, Joachim. Gedichte. Allerdings. Ein Stück Rheinfahrt. Ein Stück Rheinfahrt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-987A-9