5.

Zu lesen lieb' ich nicht, was aneinander hängt,
So daß ein jeder Schritt zum andern vorwärts drängt;
Wo, wenn ich aus der Bahn hab' einen Schritt gethan,
Ich sie verlor und muß von vorne fangen an.
Zu lesen lieb' ich das, wo ich auf jedem Schritte
Zugleich am Anfang bin, am End' und in der Mitte;
Wo stillzustehen, fortzufahren, abzubrechen
In meiner Willkür steht und mit darein zu sprechen.
Den Dichter lieb' ich, der für mich versteht zu pflanzen
Ein Ganzes, das besteht aus tausend kleinen Ganzen.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Rückert, Friedrich. 5. [Zu lesen lieb' ich nicht, was aneinander hängt]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-A9AB-1