9.

Während des Spätrots Strahlen blaß
Hinter dem Walde verglimmen,
Welch ein Rauschen und Regen rings!
In den Blättern des Laubgeschlings
Auf den Wiesen, von Tau schon naß,
Hörst du die flüsternden Stimmen?
In den Lüften wie Lispeln weht's,
Stammelt und raunt in den Bächen,
Murmelt im Strom empor aus der Kluft;
Alle die Blätter, die Wellen, die Luft,
Etwas, aber vergebens stets,
Ringen sie auszusprechen.
Nimm die Laute! Was jene nur
Matt und gebrochen lallen,
Leih ihm aus deiner Seele das Wort,
Und mit deiner im vollen Accord
Laß die Stimmen von Wald und Flur
Aus den Saiten erschallen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Gedichte. Lotosblätter. 2. Verwehte Blätter. 9. [Während des Spätrots Strahlen blaß]. 9. [Während des Spätrots Strahlen blaß]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B4F2-4