Wahre Schönheit

Wenn du in den Fürstensälen,
Mädchen, bei der Kerzen Schein
Strahlst im Glanze der Juwelen,
Glaubst du schön zu sein?
Wie von Welle hin zu Welle
Hurt'gen Flugs die Schwalbe streicht,
Auf des Marmorbodens Helle
Schwebst du flügelleicht.
Aus des braunen Lockenhaares
Fülle, die dein Haupt umflicht,
Leuchtet deiner Augen klares,
Blaues Himmelslicht.
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Aber eisig ist ihr Schimmer,
Wie der Diamanten Pracht,
Wie das frostige Geflimmer
Der Dezembernacht.
Ob mit allem, was auf Erden
Prächtig ist, du dich umgiebst,
Mädchen, schön erst wirst du werden,
Glaub mir, wenn du liebst!

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. Wahre Schönheit. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B6BD-1