[454] 10.

Duftendes Geißblatt, steige
Höher empor, daß Ast mit Ast,
Ranke mit Ranke sich dicht verzweige
Zu der Liebe Sommerpalast!
Süß ist's, wie wir zusammen
Ruhen unter dem wogenden Grün
Und des Laubes smaragdene Flammen
Uns zur Seite, zu Häupten sprühn.
Aber dichter und dichter
Schließ um uns sich das Blättergerank,
Immer noch spielen zitternde Lichter
Zu uns herab auf die Rasenbank.
Zeugen der Wonne dürfen,
Wenn in der Laube wir nachts zu zwein
Mund von Munde den Odem uns schlürfen,
Selbst die schweigenden Sterne nicht sein!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schack, Adolf Friedrich von. 10. [Duftendes Geißblatt, steige]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-B7C6-1