179. Der Teufel bringt Erbsen.
In dem Dorfe Wilhelmshausen bei Münden wohnte ein Mann in einem Hause, welches auf einem freien Platze stand. Die Leute sagten, er habe mit dem Teufel ein Bündnis gemacht. Eines Nachts bemerkte der Nachtwächter, daß auf dem Hofe eine Menge Erbsen einige Fuß hoch lagen. Er füllte davon seine Taschen voll, weckte darauf den Hausherrn und erzählte ihm, was er gesehen hatte. Dieser ging mit ihm vor die Thür, um sich von der Wahrheit seiner Aussage zu überzeugen. Als sie heraus traten, fühlten sie auf einmal einen heftigen Windstoß; gleich darauf war der Hof von einem eigenthümlichen Lichte beleuchtet, welches aber nur einen Augenblick dauerte. Der Nachtwächter erstaunte noch mehr, als er auf dem Hofe keine Erbsen mehr fand. Der Hausherr schalt ihn nun und sagte, er habe ihn betrogen. Zum Beweise der Wahrheit wollte der Nachtwächter die Erbsen aus seiner Tasche hervorholen, allein auch diese waren verschwunden. – Am andern Morgen sah man rings um das Haus auf den Pflastersteinen des Hofes Abdrücke von Erbsen, welche nicht verwischt werden konnten. Noch jetzt sollen einige Steine mit diesen Abdrücken dort sein.