8.

Mehrere Mäher, unter denen auch ein Lüthorster war, mähten Nachts vor Amelsen eine Wiese. Als sie damit fertig waren (as se se âwe hebbet), legten sie sich nieder, um zu ruhen, und bald schienen alle zu schlafen. Es weidete aber nicht weit von ihnen eine Stute mit ihrem Füllen; auf dieses hatte es der Lüthorster, der ein Werwolf war, abgesehen. Leise erhob er sich also, verwandelte sich vermittelst eines umgelegten Riemens in einen Wolf, stürzte als solcher auf das Füllen los, zerriß es und fraß es auf. Dann verwandelte er sich wieder in einen Menschen und legte sich zu den anderen, als wenn nichts vorgefallen wäre. Diese hatten aber nur so gethan, als ob sie schliefen, und alles mit angesehen. Als sie später mit einander nach Hause gingen, klagte der Lüthorster fortwährend über Leibweh. Als er sich nun von den übrigen trennte, sprachen diese, er solle das Füllen aus dem Leibe gelassen haben, so hätte er jetzt kein Leibweh. »Das hättet ihr mir eher sagen sollen, dann wollte ich euch etwas erzählt haben« entgegnete grimmig der Lüthorster.

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TextGrid Repository (2012). Schambach, Georg. Märchen und Sagen. Niedersächsische Sagen und Märchen. A. Sagen. 198. Der Werwolf. 8. [Mehrere Mäher, unter denen auch ein Lüthorster war, mähten Nachts]. 8. [Mehrere Mäher, unter denen auch ein Lüthorster war, mähten Nachts]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-BFE1-0