[325] Auf denselben

Dem frühen Schicksal ist sein Raub entronnen,
Denn Flemmings Lieder werden ewig leben,
Wie kühn sie auch der Kunst Geleis' entschweben,
Wie leicht ihr goldner Faden hingesponnen.
Es drängt sich freudig an das Licht der Sonnen
Das herrliche Gemüth, das innre Streben:
Aufbrausend, wie der edle Saft der Reben,
Ein voller Becher, ein lebend'ger Bronnen.
Das Vaterland, die Drangsal wüster Zeiten,
Der Freunde Freundschaft, der Geliebten Liebe,
Und fremder Land' und Völker Herrlichkeiten
Besingt er wechselnd mit gleich regem Triebe;
Ob seine Worte Orients Glanz verbreiten:
Ihr Sinn nach deutscher Art gediegen bliebe.

Notes
Erstdruck in: Gedichte 1800.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Auf denselben. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D200-5