[346] Waldgespräch

Hier bin ich einsam, keiner hört die Klage. klage!
Niemand vertrau' ich mein verzagtes Stöhnen. Tönen.
Soll ich stets ungeliebt der Spröden fröhnen? höhnen.
Wie lang harr' ich umsonst, daß es mir tage? Tage.
Mich findet Gunst zu leicht auf ihrer Wage. wage!
Wem liegt wohl dran, mein Leben zu verschönen? Schönen.
So wird das holde Glück mich endlich krönen? krönen.
Wer giebt mir frohe Kund' auf jede Frage? frage!
Was ist dein Thun dort in den Felsenhallen? hallen.
Und was ist Schuld, daß du nur Laut geblieben? lieben.
So fühlst du etwas bei Verliebter Schmerzen? Schmerzen.
Glaubst du, dein Spiel könn' irgend wem gefallen? allen.
Wem wird es denn zu lieb mit uns getrieben? Trieben.
Wer sehnt sich leeren Wiederhall zu herzen? Herzen.

Notes
Erstdruck in: Gedichte 1800.
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TextGrid Repository (2012). Schlegel, August Wilhelm. Waldgespräch. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-D3B7-5