[118] 8.

Zu Waidhaus war Einer, der hatte Waisengelder unterschlagen, den Markstein versetzt, und einen Acker falsch abgestritten. Als er gestorben war, kamen zwey Geister und führten die Seele mit sich fort weithin in einen finsteren Berg; da liessen sie ihn stehen, er sollte ihrer warten. An dieser Stelle hörte er viel reiten, fahren, fluchen, zanken und vermerkte unleidentlichen Gestank. Nach dreyen Tagen kamen die beyden Geister und führten ihn zurück in sein Haus: denn sie hatten keinen Platz für ihn in der Hölle gefunden. Als man nun die Leiche unten aussang, sah er oben beym Fenster herab. Von da an machte er als Krähe das Haus unsicher; doch ein Vater aus Rosenthal ward Herr über ihn. Wie er im Ranzen auf dem Wagen war, fuhren die Rosse zweymal vergeblich an; der Pater aber schlug ihn mit seinem Stabe, daß er schrie wie ein Bär. Im Frentschweiher ist er zu tiefst versenkt.

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TextGrid Repository (2012). Schönwerth, Franz. Sagen. Aus der Oberpfalz. Dritter Theil. Dreyzehntes Buch. Hölle. Zweyter Abschnitt. 1. Teufelsgeister. 4. Erzählungen hierüber. 8. [Zu Waidhaus war Einer, der hatte Waisengelder unterschlagen, den]. 8. [Zu Waidhaus war Einer, der hatte Waisengelder unterschlagen, den]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-E10D-3