1074. Das Hühnertröglein.

Mündlich.


Zwischen den Dörfern Biengarten und Querenbach liegt rechts am Wege ein schönes, sauber ausgehöhltes Futtertröglein von Stein, bis an [125] den Rand in den Boden versenkt. Die Leute erzählen: Einmal sind zwei Bauern wegen ihrer Hühner in bittern Streit gerathen; hier am Walde haben sie zusammen gerungen und tödtliche Streiche auf einander geführt, so daß beide auf dieser Stelle das Leben aushauchten. Und zum ewigen Gedächtniß an diese Schreckensthat wurde am Wege ein Hühnertröglein eingegraben, wie es auch heute noch unangetastet zu sehen ist. Andere erzählen, ein Herr zu Biengarten sei mit den Querenbachern wegen eines Weiderechtes im Streit gelegen, absonderlich hätten aber die Hühner den Hader gestiftet, weil sie häufig auf die Querenbacher Fluren hinübergezogen. Da sei denn das Hühnertröglein alsMarkstein gesetzt worden.


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TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. 1074. Das Hühnertröglein. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F485-B