Der Hirten Lied am Kripplein

Schlaf wohl, du Himmelsknabe du,
Schlaf wohl, du süßes Kind!
Dich fächeln Engelein in Ruh'
Mit sanftem Himmelswind;
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Wir armen Hirten singen dir
Ein herzigs Wiegenliedlein für.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!
Maria hat mit Mutterblick
Dich leise zugedeckt;
Und Joseph hält den Hauch zurück,
Daß er dich nicht erweckt.
Die Schäflein, die im Stalle sind,
Verstummen vor dir, Himmelskind.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!
Bald wirst du groß, dann fließt dein Blut
Von Golgatha herab;
Ans Kreuz schlägt dich der Menschen Wuth,
Dann legt man dich ins Grab.
Hab' immer deine Aeuglein zu,
Denn du bedarfst der süßen Ruh'.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!
So schlummert in der Mutter Schoß
Noch manches Kindlein ein;
Doch wird das arme Kindlein groß,
So hat es Angst und Pein.
O Jesulein, durch deine Huld,
Hilf's ihnen tragen mit Geduld.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe.

Notes
Erstdruck nicht ermittelt.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Schubart, Christian Friedrich Daniel. Der Hirten Lied am Kripplein. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-02EF-3