[210] Hehlen

Hier ruh' ich weich, vom Laubgeweb' umstrickt,
Am leisen Spiel der duftig frischen Quellen,
Und seh' hinab, wie zu den glatten Wellen
Das stolze Schloß so freundlich niederblickt.
Mit Anmuth hat die Würde sich geschmückt,
Das Dunkle mischt sich lieblich mit dem Hellen,
Und biegsam wird, wenn sanft die Wogen schwellen,
Das Bild bewegt, doch immer fortgerückt.
Was ringst du dich empor mit kühnem Schweben,
Und willst den Pfad der niedern Erde fliehn,
Ein fernes Ziel, ein fremdes zu erstreben?
O komm herab in's menschlich warme Leben!
Wenn Lieb' und Huld auf ihren Spuren blühn,
Wird schöner sich die große That erheben.

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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Schulze, Ernst. Hehlen. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-0460-4