16. Prinzessinnen in Thiere verwünscht.

Mündlich aus Wettin und Dederstedt.


Vor vier Jahren begegnete einem Hirten zu Fienstedt drei Morgen hinter einander eine Kröte, die ihn freundlich grüßte und bat, er möchte sie doch küssen, dann würde sie erlöst und zum Danke dafür wolle sie ihn heiraten. Den Hirten aber graute es die Kröte [21] zu küssen. Da erschien sie ihm am vierten Morgen als eine wunderschöne Jungfrau und sagte ihm, so habe sie ehemals ausgesehen, und sie sei eine Prinzessin gewesen und würde es wieder geworden sein, wenn er sie geküßt hätte; nun aber könne sie es nie mehr werden. Und als sie der Hirt noch ansah, verschwand sie vor seinen Augen.

Ebenso begegnet bei Nacht den Wanderern zwischen Hedersleben und Dederstedt oft eine Katze, welche sagt, sie sei eine verwünschte Prinzessin und könne durch einen Kuß erlöst werden.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Sommer, Emil. 16. Prinzessinnen in Thiere verwünscht. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1159-D