Vier Zeilen

1
Du weißt doch, was ein Kuß bekennt?
Sonst hör du auf zu küssen!
Ich dächt, er sei ein Sakrament,
Das alle Völker wissen.
2
Und weißt du, warum so trübe,
So schwer mir das Herz muß sein?
Du hast mich geküßt ohne Liebe,
Das wolle dir Gott verzeihn!
3
Die Lieb ist wie ein Wiegenlied;
Es lullt dich lieblich ein;
Doch schläfst du kaum, so schweigt das Lied,
Und du erwachst allein.

Notes
Erstdruck 1843.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Storm, Theodor. Vier Zeilen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1B91-0