9.

Morgen wird's! Am Waldesrande
Sitz ich hier und spintisier;
Ach, jedweder meiner Schritte
Trug mich weiter fort von dir!
Vielen ging ich schon vorüber;
Nimmer wünscht ich mich zurück;
Warum flüstern heut die Lüfte:
Diesmal aber war's das Glück!
Von den Bäumen Tauestropfen
Fallen auf mein heiß Gesicht –
Sankt Cäcilia! Solch Paar Augen
Sah ich all mein Lebtag nicht!
Stadttrompeter, Organiste!
Wär's denn wirklich gar so dumm? –
Holla hoch, ihr jungen Beine,
Macht euch auf! Wir kehren um.
Ruf nur, Kuckuck, dort im Walde!
Siehst so bald mich nun nicht mehr,
Denn in Puder und Manschetten
Schreit ich ehrenfest einher.
[199]
Golden spielt der Staub der Straßen –
Herz, Geduld! bald bist du da.
Hei! wie lieblich soll es klingen:
Musikus und Musika!

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TextGrid Repository (2012). Storm, Theodor. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1885). Erstes Buch. Die neuen Fiedellieder. 9. [Morgen wird's! Am Waldesrande]. 9. [Morgen wird's! Am Waldesrande]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1D12-F