[Dir hab' ich beklemmt und bänglich]

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Dir hab' ich beklemmt und bänglich
Dies Dutzend Liedchen geweiht,
Die Sache ist bedenklich,
Denn gar zu ernst ist die Zeit;
Gern hätt' ich's im geheimen
Dir klüglich zugestellt,
Es will von verliebten Reimen
Nichts wissen mehr die Welt.
Doch wenn mit feuchten Blicken
Dein Auge in meines fällt,
Dann muß darin versinken
Für uns die Zeit und die Welt.
Und wollte mich dann zerschmettern
Des Zeitgeists schreitender Fuß,
Ich würde Dich sterbend vergöttern
Und sterben in Deinem Kuß.

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. [Dir hab' ich beklemmt und bänglich]. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1E7C-8