[151] Meeresabend

Sie hat den ganzen Tag getobt
Als wie in Zorn und Pein,
Nun bettet sich, nun glättet sich
Die See und schlummert ein.
Und drüber zittert der Abendwind,
Ein mildes, heiliges Wehn,
Das ist der Atem Gottes,
Der schwebet ob den See'n.
Es küßt der Herr aufs Lockenhaupt
Die schlummernde See gelind
Und spricht mit säuselndem Segen:
Schlaf' ruhig, wildes Kind!

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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Meeresabend. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-201D-D