137. Schätze zu finden.

Zum Aufsuchen von vergrabenen Schätzen oder in der Erde ruhenden Metalladern, einzeln auch (Stedgn.) zum Aufsuchen von Wasserquellen bedient man sich der Wünschelrute. Das ist eine einjährige Haselgerte, welche in zwei Zweige gabelförmig ausläuft; die Zweige müssen gleich lang sein und so sitzen, daß die Mittagssonne gerade hindurchscheint. Die Gabel muß am Johannistage gerade um Mittag geschnitten werden. Hat man eine solche richtige Wünschelrute, so nimmt man zwischen Ring- und Mittelfinger jeder Hand einen Gabelzweig, hält beide Hände vor die Brust, [116] den Stiel der Gabel voraus, und geht suchen, indem man den Stiel genau beobachtet. Kommt man an einem Ort, wo ein Schatz liegt, so beginnt der Stiel sich heftig auf und nieder zu bewegen, während er für gewöhnlich ruhig ist. Nach anderen muß die Wünschelrute in der Johannisnacht zwischen 11 und 12 Uhr von einem Baume, welcher in einem Jahre sieben Schüsse getan hat (Münsterld), wieder nach anderen in derselben Nacht zwischen 12 und 1 Uhr von einem Kreuzdorn (Ammerld.) geschnitten werden.


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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. 137. Schätze zu finden. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-27A7-0