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Die hochbetagte Frau eines wohlhabenden Landmanns zu Oldenbrok war verstorben. Ihre Stelle nahm kurz darauf eine sehr junge Person ein. Eines Nachts schlief die Mutter der letzteren in dem Hause ihres Schwiegersohnes auf der Kellerstube, und vor ihr lagen auf zwei Stühlen die beiden Schoßhunde der Verstorbenen. Da ward sie durch ein Gewinsel der Hunde, die zu ihr aufs Bett sprangen, geweckt, und als sie die Augen aufschlug, stand vor ihr und über sie hingebeugt die verstorbene Frau, just so absonderlich gekleidet, wie sie stets im Leben war, und sah ihr drohend ins Gesicht, ballte ihr die Faust entgegen und schwebte dann, die Augen [207] unverwand auf die Liegende gerichtet, rückwärts zur Tür und verschwand.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. f. [Die hochbetagte Frau eines wohlhabenden Landmanns zu Oldenbrok]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2884-5