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Nicht weit von Vechta hörte man früher im Esche oft einen rufen. Es lautete, als wenn einer riefe: »Wat is he doch swar!« Vor einigen Jahren ging ein Mann durch den Esch und vernahm auch den Ruf, und nachdem ihm dies mehrere Abende widerfahren war, ging er zum Pastoren und erzählte ihm die Sache. Der riet ihm, er möge wieder hingehen, und wenn er abermals den Ruf höre, so solle er sagen: »Wenn he to swar is, denn lat 'n fallen«. Er solle sich nur nicht fürchten, und wenn der Geist etwas von ihm verlangen sollte, was er nicht tun könne, so möge er zu ihm, dem Pastoren, kommen. Da ging der Mann am Abend wieder nach der Stelle, wo er den Rufenden gehört hatte, und es dauerte auch nicht lange, da hörte er die Stimme erst von weitem und dann näher, und zuletzt verstand er ganz deutlich die Worte: »Wat is he doch swar!« Der Mann sagte: »Wenn he die to swar is, denn lat 'n fallen«. Da stand auf einmal der Geist da, und der Mann konnte ihn sehen. Der Geist sagte, er habe hierher einmal einen Grenzstein versetzt, und nun habe er zur Strafe schon dreißig Jahre mit dem schweren Stein tragen müssen; jener möge den Stein, welcher hier liege, an die Stelle, welche er ihm zeigen werde, wieder hinstellen, dann sei er erlöst. Der Mann eilte gleich nach Hause, holte einen Spaten und grub den Stein an der bezeichneten Stelle fest ein. Da bedankte sich der Geist und verschwand.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Erster Band. Erstes Buch. Fünfter Abschnitt. 182. [Wie wir gesehen haben (179) ist ein Teil der Wiedergänger der Erlösung]. r. [Nicht weit von Vechta hörte man früher im Esche oft einen rufen]. r. [Nicht weit von Vechta hörte man früher im Esche oft einen rufen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2B20-D