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Auf dem Krandel in der Nähe der Stadt, früher mit zur Viehweide benutzt, seit der Grünteteilung vor reichlich 20 Jahren der Stadt zugefallen, befand sich vordem eine ungefähr 20 ar große Erhebung, die von einem Wall und Graben umgeben war. Diese Anhöhe wurde Hexenberg genannt, weil dort in alten Zeiten Hexen verbrannt waren. Als später in der Stadt eine Viehseuche ausbrach, ist auf dem Hexenberg das verendete Vieh verscharrt worden. Die Obrigkeit hatte bei dieser Gelegenheit angeordnet, die gefallenen Tiere zu vergraben, ohne sie vorher abzuziehen. Ein Schuhmacher, zugleich Gerber, früher wohlhabend, aber durch eine verschwenderische Frau heruntergekommen, ging dem Verbote zuwider bei Nachtzeit nach dem Krandel, grub die verscharrten Kadaver aus und zog ihnen die Haut ab. Die Tat kam zu den Ohren der Stadtbehörden, und der Schuhmacher wurde zum Prangerstehen verurteilt. Der Delinquent machte die Strafe ab und tröstete sich damit, daß ihm der Amtmann die Versicherung gegeben, niemand dürfte ihm das Prangerstehen zum Vorwurf machen.

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TextGrid Repository (2012). Strackerjan, Ludwig. Sagen. Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg. Zweiter Band. Drittes Buch. Erster Abschnitt. E. Amt Wildeshausen und Wardenburg. 520. Wildeshausen. h. [Auf dem Krandel in der Nähe der Stadt, früher mit zur Viehweide]. h. [Auf dem Krandel in der Nähe der Stadt, früher mit zur Viehweide]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-2F47-6