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Die Strücklinger, besonders die Utender, werden von den übrigen Saterländern Löndjere, d.i. Landbewohner, gescholten. Die Barßeler nennen sie und auch wohl alle Saterländer Swinemagen.
Die Strücklinger, besonders die Utender, werden von den übrigen Saterländern Löndjere, d.i. Landbewohner, gescholten. Die Barßeler nennen sie und auch wohl alle Saterländer Swinemagen.
Als wir, so erzählte ein alter Mann, nach der Markenteilung östlich von der Ziegelei in Bollingen den Weg anlegten, [369] der ins Moor führt, stießen wir auf eine harte Stelle, so fest wie Eisen und auch gerade so anzusehen. Die Stelle mochte einige Schritte im Geviert halten. Wir jungen Leute wollten die Platte aufbrechen, aber der Bauervogt wehrte uns und sagte, der Hünenkönig liege darunter begraben. Seitdem ist die Stelle nicht wieder angerührt. - Der Huddenjebom bei Bollingen ein Hexentanzplatz: 218 f.
Die Gegend zwischen Bollingen und Osterhausen war früher bewaldet; von dem Walde ist das Osterhauser Holz noch ein Überbleibsel. An diesem Holze, etwa auf halbem Wege zwischen Bollingen und Osterhausen, liegt Seeriek, eine Verbreiterung der Ems, wo die Römer bei einer Einfahrt mit ihrer Flotte sitzen geblieben sein sollen. Südlich von Seeriek, von einer Biegung der Ems eingeschlossen, liegen die Dingenjer oder Wietsberge. Diese Berge bilden einen viereckigen Wall von etwa 200 Schritt im Geviert, an der Nordseite ist eine freie Stelle, die stärkste Seite ist nach Süden, Strücklingen zugewandt. In diesen Bergen lebten vor alters Heiden; zuletzt waren ihrer noch acht, und ein alter war darunter, den begruben die andern lebendig in dem Berge. Wenn ein alter Heide lebendig begraben werden sollte, mochte es nun Mann oder Frau sein, so gab man ihm eine Pfeife zum rauchen und führte ihn rückwärts zur Grube, stieß ihn hinein und erhob sofort ein fürchterliches Geschrei. Vgl. 195 e, 246.
Bokelesch ist ursprünglich eine Kommende der Johanniter-Ritter, und zu Osterhausen stand ehemals ein Nonnenkloster, welches durch einen unterirdischen Gang mit dem Ritterkloster in Verbindung gebracht war. Zu Ubbehausen stand damals nur eine Hütte, die war das Fischerhaus der Ritter. Als der deutsche Kaiser mit dem Sultan im Kriege war, hatte der Sultan den Beichtvater des Kaisers erkauft, daß er den Kaiser bewegen sollte, mit dem Sultan in Jerusalem eine Zusammenkunft zu halten. Als nun der Kaiser, dem Rate seines Beichtvaters folgend, nach Jerusalem kam, nahm ihn der Sultan gefangen und wollte ihn hinrichten lassen. Endlich aber schenkte der Sultan dem Kaiser das Leben und die Freiheit unter der Bedingung, daß der Kaiser seinen Beichtvater, dessen verräterische Briefe ihm vorgezeigt wurden, und alle, die seines Ordens seien, in einer Nacht töten lasse, sobald er nach Deutschland zurückgekehrt sei. Es war aber der Beichtvater ein Johanniter. Der Kaiser versprach es mit heiligem [370] Eide und hielt Wort. Als er wieder in Deutschland war, ließ er alle Johanniter in einer Nacht ermorden. Da wurden denn auch die Johanniter auf der Kommende Bokelesch ermordet. Einige sagen aber, daß ein Knecht auf der Kommende am Leben geblieben sei, und dieser sei aus dem Lippeschen gewesen, deshalb können auch die echten Bokelescher, die alle von diesem Knechte abstammen, gleich den Lippern das R nicht aussprechen.
Als die Johanniter zu Bokelesch umgebracht waren, lag alles Land auf der Kommende dreihundert Jahre lang brach und wüst, und keine Menschenseele wohnte dort. Nun war einmal ein deutscher Fürst aus seinen Landen vertrieben und irrte heimatlos umher. Da tat er ein Gelübde, wenn er wieder zur Regierung komme, wolle er alle zerstörten Klöster und Kirchen, von denen noch eine Mauer stehe, wieder aufbauen lassen. Und das Glück wandte sich ihm wieder zu. Er ward in sein Land wieder eingesetzt und betrat den deutschen Boden zuerst in Bokelesch. Da baute er, seinem Gelübde getreu, die jetzige Kapelle zu Bokelesch wieder auf und ließ einen Knecht und eine Magd dabei zurück, die waren aus Coersfeld (Coesfeld). Die beiden bauten sich ein Haus bei der Kapelle, das heißt noch bis auf den heutigen Tag Coers Hus, aus welchem alle Bewohner von Bokelesch herstammen. Darum mußten auch noch bis auf die letzte Zeit alle Bokelescher an Coers Haus gewisse Dienste leisten.
Die Pest zu Strücklingen: 428b. Im Busche zu Bokelesch ein spukender Schimmel: 186b, der Teufel: 196c, das schreiend Ding: 186r. Auch soll sich dort auf einer alten Graft früher ein verwünschter Schwan aufgehalten haben. – Spukgesicht einer Eisenbahn da selbst: 158p. – Wiedergänger: 176s. Besessener: 195e, Spuk am Kolkwege: 172. – Vgl. 181e, 204v, 258m.