40.

Wasche dein Herz von der Bosheit, auf daß dir geholfen werde! Jer. 4, 14

[303]
Wie seh' ich mich so unrein, ach!
Mein großes Elend ich anschaue,
Daß ich so arm, daß ich so schwach;
Du aber, Herr, in den ich traue,
Du kannst mich reinigen. Dein kostbar Blut ist mir
Ein heil'ges Waschgefäß, ein offnes Bad der Gnaden,
Drein senk ich alle Sünd' und Schaden,
Zu werden angenehm vor dir.
Ach, hätt' ich gleich so viele Sünd'
Als Sand der Berge, nicht zu zählen,
In Jesu Blut ich Reinheit find'
In allen Leiden, die mich quälen.
Dies göttlich Waschgefäß mir Ruhe gibt und Mut,
Was sonst beschwert, wird leicht, die Last sich gar verlieret,
Mein Herz die rechte Weite spüret
In diesem reinen, höchsten Gut.
Ei, warum säumt man denn, sich nur fein oft und frei
In dem hochedeln Teich zu baden?
O trefflich schöne Arzenei,
Du machst mein Herz vergnügt und heilest allen Schaden.

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TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. Gedichte. Geistliches Blumengärtlein. Zweites Büchlein. Die heilige Liebe Gottes und die unheilige Naturliebe. 40. [Wie seh' ich mich so unrein, ach!]. 40. [Wie seh' ich mich so unrein, ach!]. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-48F3-7