577. Das Sonnenstäublein

Wo find' ich mich?
Wie groß ist Gott – wie klein bin ich!
Denk nur, was ist ein Stäubelein
Im hellen Sonnenschein!
Wie, sollt' ich mich nicht selbst und alle Ding' vergessen,
Da ich stets leb' und schweb' im Wesen unermessen?
Du Liebeswesen bist mir näher als ich mir,
Drum denk' ich nur an dich und überlass' mich dir;
Verschling das Meine ganz, o Sonne,
Dein'r Liebe Luft sei meine Wonne,
Dein'r Nahheit Licht mein Sonnenschein
Und meine Seel' dein Stäubelein!

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TextGrid Repository (2012). Tersteegen, Gerhard. 577. Das Sonnenstäublein. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-4ABA-A