[214] Schmerz

Ja, es giebt ein schönes Sehnen,
Das wie aus der tiefsten Nacht
In dem Herzen aufgewacht,
Greift nach Waffen, findet Thränen;
Viele lieben, viele wähnen,
Daß Liebe nur Lust dem Herzen
Schenken soll und keine Schmerzen:
Alle Farben müssen fließen,
Wenn ein Licht sich soll ergießen
Aus dem goldnen Brand der Kerzen.

Notes
Aus »Kaiser Octavianus«. Erstdruck: Jena (Frommann) 1804.
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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Schmerz. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-56A9-2