[Ich bin das Kaiserreich an seiner letzten Wende]

[98]
Ich bin das Kaiserreich an seiner letzten Wende,
An dem vorbeizieht der Barbaren blonde Flut,
Das Akrostychen sinnt, auf denen müde ruht
Ein spätes Sonnenlicht, wie flimmernd Goldgeblende.
Die kranke Seele fühlt mit dumpfem Weh das Ende.
Dort unten, sagt man, strömt in schweren Kämpfen Blut.
O nicht dabei zu sein! So schwach und lahm der Mut,
O dass das Leben nicht so blütenlos entschwände!
O ernstes Wollen nicht, noch wahre Kraft zum Tod!
Getrunken alles. Endest du Bathyll dein Lachen?
Getrunken alles und verzehrt – nichts mehr zu machen.
Ein eitel Lied nur, wert, dass es in Feuer loht,
Ein wenig Ärger mit der Sklaven Schar, der trägen,
Ein Rest von Schmerz und Müdigkeit, wer weiss, weswegen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Unlängst und Einst. [Ich bin das Kaiserreich an seiner letzten Wende]. [Ich bin das Kaiserreich an seiner letzten Wende]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-74D5-C