[38] Die zweiundvierzigste Fabel.
Vom Fuchs und dem Dornbusch.

Es ward ein fuchs so hart gejagt,
Daß er am leben schier verzagt,
Wolt fliehen über einen zaun;
Dran stund ein busch, het dörner braun.
Dieselben stachen in so hart,
Daß er an füßen hinken wart.
Er sprach: »Wie magstu stechen mich,
Weil ich mich doch als guts versich
Zu dir?« Da sprach derselbig dorn:
»Den undank wust ich wol zuvorn.
Hettest mich laßen ungebrochen,
Werst auch wol blieben ungestochen.
Het ich mich nicht gegn dir gewert,
Hetst mich villeicht baß mores glert.«
Solln uns nicht guts zu dem versehen,
Von dem uns nicht kan guts geschehen.
Ein böser gibt kein guten rat;
Der dornbusch keine feigen hat.
Wie der han ist, so ist das gschrei;
Ein böser vogel, böses ei.

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TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Fabeln. Esopus. Zweiter Theil. Das dritte Buch. 42. Vom Fuchs und dem Dornbusch. 42. Vom Fuchs und dem Dornbusch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-8FE1-2