Psal. 98. Cantate domino

Ein Weissagung, daß Gott sein heyl vnd gerechtigkeyt durchs Euangelion offenbart, Darumb wir Gott dancken sollen.

1.
Singet dem HERRN ein newes lied,
dann er thut grosse wunder,
Sein rechte handt behelt den sieg,
stürtzt alln gewalt hinunder,
Gnad, heyl vnd Ewig grechtigkeyt
leßt aller welt verkünden,
daß Ers vom todt vnd allem leyd,
vom schweren band der Sünden
durch Christum wolt entbinden.
2.
An seine warheyt hat gedacht
die Er Jacob geschworen,
Vnd vns den heyland fürher bracht,
daß Er würd mensch geboren,
Daß alle welt von end zu ort
des HERREN heyl möcht sehen,
da Er verkünden leßt sein wort,
sein gnade zuuerjehen,
wies reichlich ist geschehen.
3.
Drumb jauchtz dem HERREN alle welt,
mit rhum wölt frölich singen,
Mit Trummeten, pfeiffen zu feldt,
vnd laßt die harpffen klingen
Vor Christo, vnserm König heer,
all Creaturn sich frewen,
fewr, lufft, erd vnd das wilde Meer
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mit Jauchtzen sich vernewen,
solch lob sol vns nicht rewen.
4.
Dann wir glauben vnd zweifeln nicht,
daß Er am end wirt kommen
Herrlich vnd prechtig zum gericht,
zum heyl vnd trost den frommen,
Den Gottlosen, die jm allzeit
hie theten widerstreben,
wirt Er durch sein gerechtigkeyt
nach jren wercken geben,
den glaubign Ewigs leben.

Notizen
Erstdruck in: Der Psalter, Frankfurt 1553. Das Lied steht in dem Quartgesangbuch der Brüdergemeinde von 1566, in dem Frankfurter Gesangbuch von 1569 und in dem Zinkeisenschen von 1584.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Waldis, Burkhard. Psal. 98. Cantate domino. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-912B-D