Abschied

Die Sinnlichkeit gibt mir Abschiedsfest;
Das sind kuriose Gestalten,
In Binden gewickelt, in Schienen gepreßt,
Und kaum mehr festzuhalten.
Die strahlende Nacktheit such ich so bang,
Es fehlt ihr wohl an Vertrauen.
Ich hab sie bei gellendem Becherklang
Zu häufig zusammen gehauen.
Und ist erst das Seelenleben entweibt,
Dann sind sämtliche Lampen erloschen.
Für das, was für mich dann noch übrigbleibt,
Dafür gebe ich nicht einen Groschen.
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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Wedekind, Frank. Abschied. TextGrid Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-951B-4