Menschlichkeit

Der Mensch ist nackt geschaffen, ist nackt;
Daraus erklärt sich seine Vertracktheit.
Wird er vom Wind bei der Wolle gepackt,
Dann schämt er sich seiner kläglichen Nacktheit.
Dort, wo es dem rohen Pöbel graut,
Sind der Seele zarteste Saiten zu finden;
Hat einer gar eine durchschimmernde Haut,
Du sollst ihn nicht züchtigen, sondern ergründen.
Ist einer über und über behaart,
Dann magst du ihn nach Gefallen bewitzeln.
Kitzliche zu kitzeln ist Knabenart;
Ein Mann liebt vielmehr den Kitzelnden zu kitzeln.
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TextGrid Repository (2012). Wedekind, Frank. Gedichte. Die vier Jahreszeiten. Sommer. Menschlichkeit. Menschlichkeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-960D-B