3. Urbanus VIII. zum Pabst erwehlet

Urbanus vom Geschlecht der schlauen Barberinen,
Der führt' in seinem Wapen, Bienen;
Und hatt' im Vatican kaum seinen Thron gesetzt,
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Als schon Pasquinus also schwätzt':
Ihr Königreiche dörfft nicht um eur Antheil losen;
Den Stachel Spanien, den Honig den Frantzosen.
Weil aber dem Marphor die Theilung nicht anstand,
So macht' er diesen Vers bekant:
Es wird die Biene nicht viel Honig jemand geben,
Die, wenn sie sticht, verliert den Stachel mit dem Leben.
Der Pabst, der gerne jedermann
Zum Freund' hat, schlug hierauf den schönen Endschluss an:
Kommt ohne Unterscheid den Honig hier zu brechen,
Und niemand fürchte nicht das Stechen;
Denn dieses dient euch zum Bericht:
Der Bienen-König 1 weiss von keinem Stachel nicht.

Fußnoten

1 Der Bienen-König. Die Naturkündiger stimmen hierin alle überein dass der Bienen-König keinen Stachel habe. Sonst lauten die Lateinische Verse wie folget:

Gallus.

Gallis mella dabunt, Hispanis spicula figent.

Hispanus.

Spicula si figent, emorientur apes.

Papa.

Cunctis mella dabunt, nulli sua spicula figent:

Spicula nam princeps figere nescit apum.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. 3. Urbanus VIII. zum Pabst erwehlet. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9F94-F