14. Thu recht, scheu niemand

An Palemon.


Dass alles was misslingt dein König auf dich schieb',
Klagst du, ob gleich du ihm gehorsam bist in allen:
Wilst du ihm nicht, 1 wenn du was recht ist thust,missfallen;
So thu' ihm niemals nicht, was unrecht ist, zu Lieb'.

Fußnoten

1 Wilst du ihm nicht etc. Man wird insgemein finden, dass diejenige die sich durch krumme Wege in ihres Herrn Gnade gesetzet, dieselbe hernachmahls gemeiniglich in einer gerechten Sache verlieren; Entweder weil grosse Herren nicht leiden können, dass ein verächtlicher Heuchler den geringsten Anspruch zur Tugend mache; oder weil sie sich einbilden, dass erunterm Schein der Tugend sie zu betrügen suche. Ein Lügner mag einst die Warheit sagen; aber einemHeuchler stehet es nicht mehr frey ehrlich zu sein.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. 14. Thu recht, scheu niemand. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A51B-3