[47] 45.

1. Wie ist der Herr so groß! ja wohl! wie wunderbahr! sein weg ist nicht so leicht von uns zu übersehen: bald ist die hülfe da, bald wieder die gefahr: bald kömmt ein schwüler tag, gleich muß es kühle wehen.

2. Dis ist sein alter brauch bey denen die er liebt, daß er durch tief und höh mit ihnen pflegt zu gehen; auch nach dem bittersten gleich wieder süsses giebt: so muß die führung stets nach seiner hand sich drehen.

3. Das liebe kind kan wol hierbey nichts anders thun, als von dem vater sich die augen binden lassen, und nur ganz blindlings still in seinen willen ruhn; doch mit der glaubens-hand ihn desto fester fassen.

4. Bleibt so das herz gestellt, so ists im selgen stand: da kan es ungestört den frieden [48] Gottes haben: nicht leid noch freude trennt sein heimlich liebes-band: es kan sich immerdar an seinem freunde laben.

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TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Erdmuthe Dorothea von. Gedichte. Geistliche Lieder. 45. Wie ist der Herr so groß! ja wohl! wie wunderbahr!. 45. Wie ist der Herr so groß! ja wohl! wie wunderbahr!. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B422-B