2104.

Mel. Wie schön leuchtet der etc.


1.

Seitdem die wunden-herrlichkeit an hand und fuß und in der seit das zeugniß Gottes zieret, und seit die in das bundes-buch, obgleich bey tausend wiederspruch, beweiß der wahrheit führet; ehret, höret die Gemeine sonsten keine sachen-nenner; wunden-bienlein sind bekenner.

2.

Uns hat des Herren offne seit aufs pünctgen aller seligkeit, Gott lob und dank! geführet, wozu ein auserwehlt gemahl, deß ursprung aus dem wunden-maal, natürlich incliniret. Laß seyn, daß kein offenbares (aber wahres) kirchlein bliebe, bleibt doch diese Gottes-riebe.

3.

Wenn also keine kirch-fahrt mehr, der welt bekant, wo übrig wär; in meines Gottes seite, in des Jehovah lenden-loch, bleibt seiner braut die kirchfahrt doch, und ist niemals im streite. Wunden, schrunden, striemen, beulen, die uns heilen, laßt euch küssen: ihr seyd unser einigs wissen.

4.

Vater! im theuren seiten-maal des leichnams, der für sein gemahl am creuze aufgehangen; Mutter! da, wo die Gottes-braut herausgegraben und gebaut, nach göttlichem verlangen, laß dein' schnürchlein, die der leichen Jesu gleichen, hier auf erden ihrem mann bewahret werden.

5.

Fürwahr, mir hat kein argument das herz gerührt[1976] und durchgerennt; nichts machte mich bekennen, bis daß an den fünf wunden roth ich meinen Herrn und meinen Gott am creuze lernte kennen. Und seit der zeit bin ich reine superfeine, frey von thätgen; und darf auch die wunden pred'gen.


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Citation Suggestion for this Edition
TextGrid Repository (2012). Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von. 2104. [Seitdem die wunden-herrlichkeit an hand und fuß]. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B8D8-4