646. Der Gerichtsberg bei Meklenburg.

Auf dem Felde des Dorfes Meklenburg bei Wismar ist ein Berg, der Gerichtsberg genannt wird. Von diesem Berge ließ der Gutsbesitzer von Meklenburg einmal einige Fuder Sand wegfahren, wobei ein Todtenkopf mit ausgegraben wurde. Der zweite Wirthschafter nahm ihn mit sich und wollte sich einen Tabakskasten daraus machen lassen. Als er Abends zu Bette ging und wohl eine Stunde geschlafen hatte, wachte er durch einen furchtbaren Lärm auf, konnte aber im Zimmer nichts sehen. Am andern Morgen sah er seine Schlafmütze vor dem Bett an der Erde stehen, als wenn sie voll Wind geblasen sei und die Morgenschuhe oben darauf. Hierüber erschrak er noch mehr als am vorigen Abend über den Lärm und nahm sogleich den Todtenkopf und trug ihn wieder nach dem Gerichtsberg.


Seminarist G. Rühberg.


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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. 646. Der Gerichtsberg bei Meklenburg. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-DFEA-2