236. Kopf unterm Arm.

1.

Ein Candidat in Striesenow ging oft Abends nach Drölitz zum Kartenspielen. Einmal in der Nacht, wie er nach Hause ging, sah er einen Kerl stehen, der hatte seinen Kopf unterm Arm. Derselbe hat gesagt ›Weißt du wohl, daß die Nacht Niemandes Freund ist?‹ und der Candidat antwortete ›Ich gehe auf meinen Beruf‹ und ging weiter, ohne sich umzusehen.


Die alte Müllersch in Pölitz, durch Pogge mitgetheilt.

2.

In der Gripsbank, einem kleinen Gehölze in einer Niederung links vom Striesenower Weg, soll ein ›Kerl‹ wandern. Der Arbeiter und Soldat Neels ist ihm auf der Diekhof-Striesenower Grenze begegnet; er ging ohne Kopf neben ihm her, wie er am Sonntag Abend von Lage nach Pölitz gegangen ist. Wie er vor Striesenow kam, ist es weggeblieben. Diesseit Striesenow, hinter dem Garten, hat es sich wieder eingefunden und ihn bis an die Pölitzer Grenze begleitet, wo es verschwunden ist.


Schullehrerswitwe Lossert in Pölitz, durch Pogge mitgetheilt.


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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. 236. Kopf unterm Arm. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-F295-6