174. Von den Hunden und Katzen.

1.

Die Hunde heulen, wenn es bald brennen wird. In Hundersingen brannte es mehrere Sonntage hinter einander Vormittags 10 Uhr. Die Hunde sollen es jedesmal durch Heulen angezeigt haben.

2.

Wer die Katzen gerne mag, mag auch die Mädchen.

3.

Wenn die Katze Gras frißt, regnet's bald.

(Ebnat.)

4.

Wenn sich die Katze puzt, ist ein vornehmer Besuch zu erwarten.

5.

Wenn die Katzen gar zu traurig miauen (d.h. provinz. »singen«), so stirbt bald Jemand im Hause.

6.

Wenn die Hunde arg heulen des Nachts, so brennt es bald irgendwo in der Nähe.

(Laupheim.)

7.

Wenn sich die Katzen hinterm Ofen putzen, so kommt bald ein fremder Besuch.

(Mergentheim.)

[117] 8.

Die Geister halten sich als schwarze Hunde mit glühenden Augen gern an Stegen und Brücken auf. So am »Weilemer Steg« bei Hirschau; ferner hinter Hirschau, dem Bergkirchlein zu.

9.

Wenn die Hunde Nachts heulen, brennt es bald im Dorf; besonders gern in dem Haus, vor dem sie am längsten heulen. Die Hunde wittern alles Ungerade.

Ertingen.

10.

Um einen Hund anhänglich zu machen, nehme man ein Stück Brod und etwas Haare von dem betreffenden Hund; diese stecke man in's Brod, trage dasselbe unter der Achsel, bis es vom Schweiß durchdrungen ist, und gebe es hernach dem Hund zu fressen; so bleibt er treu.

11.

Bei Nacht soll man auf keine Katze werfen, es gibt sich sonst gern, daß urplötzlich eine ganze Menge den Thäter umstellt und ihn nicht mehr von der Stelle läßt. Man erkennt die falschen Katzen (Hexen) an ihren sehr langen und dicken Wedeln.

Ertingen.

12.

Man soll nicht leiden, daß eine Katze zu einem Wiegenkind liegt, denn der Katzenathem »versteckt« das Kind. Oder die Katze hält die pulsirenden Halsadern für etwas Mausartiges, beißt hinein und tödtet das Kind.

Baach.


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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. 174. Von den Hunden und Katzen. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-F9D4-4