114. Das Eierlesen auf dem Heuberge.

In Egesheim und Königsheim sammeln die ledigen Bursche am Ostersonntag Nachmittag die Eier; sie stecken einen Korb [88] mit Spreu an eine Stange und halten ihn vor die Fenster. Am Ostermontag geht das Eierlesen vor sich. Auf einer Wiese wird eine Schnur am Boden ausgespannt, und an dieser werden die Eier der Linie nach gelegt. In der Mitte der Reihe steht Einer mit der Wanne Spreu. Einer wirft die Eier in die Wanne. Während dessen muß ein Anderer abgehen und einen Ort besuchen und ein Zeichen mitbringen, daß er dort gewesen. Gewöhnlich wirft er ein Ei an ein Scheuerthor zum Zeichen. In Egesheim geht's bis an die Anhauser Mühle und von da zurück. In Königsheim bis an einen Wegzeiger, an den er das Ei wirft und so schnell als möglich zurückkehrt. Kommt der an, bevor der Eierlesende sein Geschäft fertig hat, so hat er's gewonnen; umgekehrt: kommt er zu spät, so hat's der Eierlesende gewonnen.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 1.. 114. Das Eierlesen auf dem Heuberge. 114. Das Eierlesen auf dem Heuberge. TextGrid Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FCC9-4